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“Der dritte Ort”: einmal kurz raus aus dem Alltag

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Jeder braucht einmal eine Auszeit von Stress, Arbeit, Verpflichtungen und den vielen, schnellen Veränderungen im Leben. Diese Auszeit braucht einen Ort, der noch nicht mit Verpflichtungen besetzt ist, den sogenannten dritten Ort. Der erste Ort ist das Zuhause, der Arbeitsplatz ist zum zweiten Ort geworden. Nun suchen wir häufig nach einem Raum für andere Dinge, einen Raum, der etwas Anderes bietet, eine Auszeit und gleichzeitig etwas Vertrautes und Sicheres, ein Wohlgefühl.
Der Begriff Third Place vom Soziologen Ray Oldenburg steht für Plätze, an denen sich Menschen versammeln und begegnen, wie beispielsweise Cafés, Museen, Bibliotheken, Theater, Kinos, Buchläden oder Kirchen. Orte, an denen man Erholung findet, etwas erlebt, sich geborgen fühlt. Diese können traditionelle Plätze sein, wie der Stammbäcker oder Friseur, wie Ray Oldenburg es definiert, aber auch die neuen Bars, Citygärten und Shoppingzentren werden zu dritten Orten.
Besonders an Plätzen, wo Mobilität und Individualismus die beiden Grundprinzipien sind, ist es wichtig, solche dritten Orte zu schaffen. Flughäfen, wie beispielsweise der Changi Airport in Singapur, bieten solche Orte für die Transitgäste an. Um sich aus dem Jetset auszuklinken, kann man dort schwimmen gehen oder in einem Garten verweilen. Auch die Menschen in den Metropolen wissen sich zu helfen: Sie betreiben Urban-Gardening und schaffen sich so eine grüne Oase für Ruhe und gemeinsames Arbeiten mitten in der Stadt. Diese sind zum Beispiel auf Dächern, wie die Eagle Street Rooftop Farm in New York oder der Mintzgarten in Wien. Oder sie verweilen an der Strandbar mitten in der Stadt, wie in Berlin an der Spree oder in Hannover an der Leine.

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Dritte Orte müssen nicht unbedingt als tatsächliche Orte existieren. Auch Erinnerungsstücke, Bücher oder Briefe können zu Dritten Orten werden. Überall dort, wo man sich aus dem beschleunigten Alltag entziehen kann und eine Nische findet, in der man frei ist, hat man seinen dritten Ort gefunden. Besonders in diesen Freiräumen entstehen neue Ideen und Kreativität – eine Bereicherung.
Was haben Sie für dritte Orte für sich entdeckt? Wir sind gespannt! Und wenn Sie noch keinen haben, dann halten Sie einfach Ausschau, wenn Sie beim nächsten Mal unterwegs beim Fastfood, beim Italiener um die Ecke oder am Flughafen sind. Teilen Sie die Orte mit anderen Menschen, ob digital oder analog.
 
#ThirdPlace #DritterOrt #rausausdemalltag
 
Autor: Rebekka Mitz