Andere Länder, andere Muttertage. Warum sich in manchen Ländern Mütter mit Butter beschmieren und in anderen ein Fest über 10 Tage zu Ehren aller Mütter stattfindet?

Mütter sind unbeschreiblich toll, manchmal ausgefallen, manchmal ulkig, zauberhaft und  bewundernswert, grenzenlos geduldig, fürsorglich und verständnisvoll. Sie sind gute Freundinnen, hören zu und haben ein Riesenherz! Sie sind einmalig und sollen gefeiert werden!

 

Die Daten zum Muttertag variieren weltweit und noch vielmehr die damit verbundenen Traditionen. Wussten Sie zum Beispiel, dass sich einige Mütter die Gesichter mit Butter beschmieren oder für diesen Tag mit Süßigkeiten ausstatten müssen?

 

Oft als sehr kommerziell wahrgenommen, ist dessen ursprüngliche Bedeutung vielen Kindern, die ihre Mütter mit kleinen Geschenken verwöhnen, nicht bewusst. Dabei handelt es sich um eine sehr alte Tradition, die geschichtlich auf die Frauenbewegung in den USA und England zurückgeht.

Heute in den meisten Ländern der Welt gefeiert, wurde bereits 1644 in England ein „Mothering Day“ erwähnt. Darüber hinaus hat sich die amerikanische Frauenrechtlerin Julia Ward Howe im Jahr 1870 erstmals für einen Mütterfriedenstag als Protesttag gegen den Krieg eingesetzt. In Folge ihrer Mothers‘ Day Proclamation wurde der Muttertag für etwa 10 Jahre gefeiert bevor er wieder an Bedeutung verlor. Erst 40 Jahre später wurde die Idee von Anna Jarvis wieder aufgegriffen, die bei einem Gottesdienst zu Ehren ihrer verstorbenen Mutter deren Lieblingsblumen, rote und weiße Nelken, an alle Mütter der Gemeinde verteilte.

Daran knüpft auch der fast in Vergessenheit geratene Brauch an, am Muttertag farbige Nelken anzustecken, die  die Verehrung der eigenen Mutter symbolisieren sollten. Weiße Nelken hingegen trug man zum Gedenken an verstorbene Mütter. Daraus ist vermutlich das heute weitverbreitete Verschenken eines Blumenstraußes entstanden.

In Folge dieser Aktion und Anna Jarvis Einsatz für einen Gedenk- und Feiertag für alle Mütter entstand eine Muttertagsbewegung, deren Verlangen am 8. Mai 1914 in den USA durch Einführen eines offiziellen Feiertags stattgegeben wurde. International wird er inzwischen an verschiedenen Tagen im Jahr gefeiert und mit verschiedensten Bräuchen begangen.

 

In Deutschland geht es am zweiten Sonntag im Mai darum die wichtige Rolle der Mütter in der Familie zu ehren. Damit ist er auch den Großmüttern und Stiefmüttern gewidmet. Er wird als Verwöhntag gesehen und oft mit einem liebevoll vorbereiteten Muttertagsfrühstück begonnen. Dazu gibt es Aufmerksamkeiten wie Blumen, Parfum oder Pralinen. Einen sehr alten Brauch stellen auch die Muttertagskarten dar, die besonders von den Kleinen oft selbst gebastelt werden.

 

In anderen europäischen Ländern wird beispielsweise ein besonderer Kuchen gebacken. In Frankreich gibt es zusätzlich zum Blumenstrauß einen Kuchen in dessen Form, in Italien in Form eines Herzens und in Großbritannien den „Simnel Cake“, der heute aus Früchtebiscuit und einer Marzipan-Schicht besteht und der Legende nach von den Geschwistern Simon und Nell erstmals gebacken und so genannt wurde.

 

In Äthiopien wird er bei den ersten Tropfen der Fruchtbarkeit bringenden Regenzeit über mehrere Tage gefeiert. Dazu wird im Elternhaus mit Essen, Musik und Tanz gefeiert, bei dem die Mütter ihre Gesichter mit Butter beschmieren und von den Männern besungen werden. Auch in Mexiko werden Müttern nebst Familienfrühstück und Blumen Lieder vorgesungen oder zu ihren Ehren gar eine Mariachi-Band beauftragt.

In Indien gibt es neben dem modernen Muttertag im Oktober sogar ein Fest über 10 Tage, das „Durga Puja“, das der Göttin Durga gewidmet ist. Der 10. Tag „Vijaya“ entspricht dabei bei den gläubigen Hinduisten einem zweiten Muttertag.

In Indonesien wird am im Dezember stattfindenden Muttertag neben der Rolle der Mutter in der Familie auch die Rolle der Frau im Staat hervorgehoben. Über Geschenke hinaus gibt es zu ihren Ehren ein großes Angebot an Seminaren über die Entwicklung der Frau. Auch in anderen Ländern wird gleichzeitig die Rolle der Frau in der Gesellschaft betont und somit fällt der Muttertag entweder mit dem Internationalen Frauentag am 8. März zusammen oder wird ganz durch ihn ersetzt, wie zum Beispiel in Weißrussland oder Vietnam.

Zu guter Letzt noch ein witziger Brauch aus Serbien: Dort werden den Müttern an ihrem Ehrentag die Füße von ihren Kindern verbunden, die sich morgens ins Schlafzimmer schleichen. Freikaufen können sich diese dann durch Süßigkeiten.  In diesem Sinne, lassen Sie sich von diesen eigentümlichen Brauchtümern inspirieren und verwöhnen Sie an diesem besonderen Tag oder lassen sich verwöhnen!

Am kommenden Sonntag, den 11. Mai, werden  in Deutschland die Mütter geehrt. Wir wünschen allen Müttern, Großmüttern und Stiefmüttern zum Muttertag eine erholsame Zeit mit Ihren Lieben! Legen Sie heute ruhig einmal die Füße hoch. Sie haben es sich verdient!

 

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